Eine amerikanische Kunstlegende in Europa
Künstlerin, Performerin, Komponistin, Filmemacherin und Autorin: Laurie Andersons künstlerisches Schaffen ist so breit gefächert wie das wenig anderer. Die legendäre amerikanische Avantgarde-Künstlerin erhält nun mit Laurie Anderson: Looking into a Mirror Sideways ihre erste große Ausstellung in Europa. Sie ist ab dem 1. April in Stockholm zu sehen.
Das Moderna Museet in Stockholm hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen Überblick über das Schaffen Laurie Andersons zu geben. Zu diesem Zweck stellen sie Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, Fotografien, experimentelle Tonaufnahmen, Filme, Videokunst und Kunstwerke aus, die mithilfe von virtual reality und artificial intelligence entstanden sind. Doch damit nicht alles: Besuchende müssen auch Anderson Performances der 1970er, mit denen sie berühmt wurde, im Hinterkopf haben, um die Vielfalt ihres Œuvres zu begreifen. Laurie Anderson: Looking into a Mirror Sideways ehrt die Andersons experimentelle Freude und hebt einmal mehr hervor, wie wichtig es ist, neue Blickwinkel einzunehmen und bestehende Strukturen zu hinterfragen.
Laurie Anderson wurde 1947 geboren und wuchs in der Nähe von Chicago, Illinois auf. In den 1960ern studierte sie bei Sol LeWitt in New York und entwickelte sich innerhalb weniger Jahre zu einer einflussreichen Avantgardekünstlerin. Ihre Performances verschafften ihr in den USA Legendenstatus. In Schweden, von wo aus Andersons Großvater einst auswanderte, findet nun ihre erste große europäische Einzelausstellung statt. Abgesehen von Teilnahmen bei der documenta 6 und documenta 8 (1977 und 1987) fiel ihre Rezeption in Europa vergleichsweise gering aus.