Filmtipp: »Born in the street« auf Amazon Prime

Von Mailand in die gesamte Nation: Geschichte der italienischen Street-Art

Street-Art als nationale kulturelle Strömung mit spezifischen Entwicklungen in den einzelnen Städten: Die Dokumentation Born in the street (2020) erzählt von den Anfängen der italienischen Street Art in Mailand und wie sich die Kunstform  nach und nach in die historischen Altstädte Italiens einfügte.

23. December 2021

KayOne und Bo130 sind beide Anfang der 1970er geboren und gelten heute als Pioniere der italienischen Street Art. Mit Graffiti kamen sie erstmals als Jugendliche über amerikanische TV-Serien in Berührung und begannen schließlich damit, sich selbst in dieser Kunstform auszuprobieren. Aus den zögerlichen Anfängen entwickelte sich seit den frühen 1990ern eine große Szene, die inzwischen in ganz Italien vertreten ist und sogar stadtspezifische Stilrichtungen hervorgebracht hat. Häuserwände und U-Bahn-Tunnel zieren oft mehrere Meter große Wandbilder, die sich zwischen kommentierender Ironie und reiner Dekoration bewegen, aber weit mehr sind als verunstaltende Schriftzüge.

Born in the street ist eine Dokumentation der seit 2019 in Mailand existierenden Firma RS Productions, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, das kulturelle Leben Italiens in allen Facetten festzuhalten. Dieser Film ist der zweite von mittlerweile über zehn Dokumentationen der Produktionsfirma. In Born in the street geht es nicht nur um die Entwicklung der Graffitiszene, sondern auch um ihren Einfluss auf die Sanierung öffentlicher Räume und Stadtperipherien. Die Aufmerksamkeit, die die Wandbilder dadurch auf sich zogen, half dabei, ihren Status als Kunstwerke anzuerkennen, und motivierte die städtischen Regierungen dazu, die Umgebungen der Graffitis aufzuhübschen. Somit trug die Street Art zu einer kulturellen Neubelebung italienischer Städte bei.Art.Salon

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