»Die Arbeiten von Mrs. Guild zeigen ein unverkennbares Talent und einen so frischen, freien Geist der Originalität, dass man dem angeblichen Diktum Berlins, Mrs. Guild sei ‘das größte Genie der Bildhauerei, das Amerika je hatte‘, fast zustimmen kann«, beurteilte eine Bostoner Zeitung Emma Cadwallader-Guilds Arbeit anlässlich einer Ausstellung im Jahr 1903. Die Bildhauerin lebte zu diesem Zeitpunkt seit über 20 Jahren in Europa und war dort inzwischen eine kleine Berühmtheit geworden. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts eilte ihr Ruf ihr auch ins Heimatland, die USA, hinterher. Kurz vor ihrem 180. Geburtstag blickt der Art.Salon auf die Laufbahn der einstigen Leitfigur zurück, die seit langem fast vergessen ist.
Weitere Artikel zum Thema Features
Vom Land getragen – auf der Suche nach Heimat
Vom 13. bis 30. November fand in Australien nahe Perth die Fremantle Biennale statt, bei der der Fokus auf ortsspezifische zeitgenössische Kunst liegt. Unter den ausstellenden Kunstschaffenden war auch Raki Nikahetiya mit einer sensorischen Installation über die Verflechtung von Identität, Vertreibung und Heimat.
Elementarformen des Lebens: Ria Groenhofs skulpturale Bildsprache
Seit 40 Jahren ist die niederländische Künstlerin Ria Groenhof, die auch den Künstlernamen Atelier 85 verwendet, freischaffend tätig. Ob monumentale Skulptur im öffentlichen Raum oder Gemälde auf Leinwand: Ihr Werk verbindet die Klarheit der Geometrie mit existenziellen Fragen. Der Art.Salon stellt das vielseitige Schaffen der Künstlerin vor.
Dive deeper into the art world
Lucien Smiths neue Karriere auf dem Land
Montauk, ein 4.000-Einwohner-Dorf in den USA mit dem Spitznamen »The End«. Hier wohnt der Künstler Lucien Smith, der vor zehn Jahren als »Wunderkind« die New Yorker Kunstszene aufmischte. Das Ende ist es für ihn aber noch nicht. In ländlicher Umgebung findet Smith zu neuer Kreativität: »Zum ersten Mal fühle ich mich wie ein richtiger Künstler.«
Modernismus im Stillen
In Finnland ist sie eine Nationalheldin, international erst seit wenigen Jahren bekannter: Helene Schjerfbeck fasziniert mit ihrem originellen, schlichten Stil. Erstmals präsentiert ein großes Museum in den USA ihre Arbeiten: Seeing Silence: The Paintings of Helene Schjerfbeck eröffnet am 05. Dezember im New Yorker Metropolitan Museum of Art.