Der Mythos von Adam und Eva, der motivische Parallelen zu Mythen der älteren Religionen Judentum und Islam aufweist, wurde in der christlich geprägten Welt jahrhundertelang als Argument für die niedere Stellung der Frau verwendet, da diese Führung benötige. Der im Bibeltext klar formulierte Wissensdurst Evas, den Adam scheinbar nicht hatte, wurde von der männerdominierten Kirche ignoriert. Eigentlich ist der Mythos wohl aber eine Erklärung dafür, warum es Hungersnöte, Krankheiten und Schmerz gibt: Der Eigensinn der Menschen ist schuld. Sie überschreiten immer wieder Gottes Gebote. Unter anderem mit der Sintflut, die nur Noah mit seiner Familie überlebte, versuchte Gott, der sündigen Menschheit einen Neustart zu schenken, doch die Natur des Menschen ändert sich nicht. Nun trägt eine Ausstellung der Bundeskunsthalle Bonn den kulturgeschichtlich komplexen Titel »Adam, Eva und die Schlange«. Erika und Rolf Hoffmann begann in den 1960er-Jahren mit ihrer Sammlung innovativer, zeitgenössischer Kunstwerke, die sich mit jeweils aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und philosophischen Diskussionen auseinander setzten. Zum großen Teil sind diese zeitlos, vielschichtig und auch rätselhaft, wie der Titel der Ausstellung zu verstehen gibt.
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Los Angeles County Museum of Art
Sammeln als Spiegel der Zeit
Augsburg, Schaezlerpalais
Goldene Zeiten: Die Fugger als Kunstmäzene
Zum 500. Todestag von Jakob Fugger am 30. Dezember betrachtet ihn das Schaezlerpalais als Förderer der Künste: Die reiche Kaufmannsfamilie beauftragte zahlreiche Kunstschaffende ihrer Zeit. Die Ausstellung Reichtum der Kunst: Jakob Fugger und sein Erbe läuft bis zum 12. April 2026 in Augsburg.
17. December 2025