Zeit, aufzuräumen

Das Somerset House in London präsentiert ab dem 20. Juli die Gruppenausstellung Black Venus. 18 Schwarze Frauen und nicht-binäre Künstler:innen unterschiedlichen Alters generieren dann mithilfe ihrer 40 zeitgenössischen, vorwiegend fotografischen, Kunstwerke die vielseitigen Gesichter Schwarzer Weiblichkeit. Aspekte wie die uralte Fremdbestimmung und Fetischisierung Schwarzer Frauen(-körper) spielen dabei genauso eine Rolle, wie der Wunsch der Künstler:innen danach, endlich selbstbestimmte Bilder von Schwarzer Weiblichkeit zu kreieren. Sie greifen die jahrhundertealte Objektivierungsdynamik an und überschreiben sie neu.

Die aktuelle Wahrnehmung Schwarzer Frauen zu betrachten, ist ohne einen Blick auf ihre komplexe Geschichte kaum möglich. Aus diesem Grund beleuchtet das Somerset House drei historische Schwarze »Venus«-Abbildungen aus der Zeit zwischen 1793 und 1930, die die Sicht auf Schwarze Frauen sowie die Karikierung des Schwarzen Körpers kontextualisieren. Black Venus verfolgt das sich nun wandelnde Bild und die Lebenserfahrungen, die die Künstler:innen generationenübergreifend prägten. Die Ausstellung feierte 2022 ihre Premiere in der New Yorker Fotografiska. Zur Ausgabe im Somerset House kamen nun über 19 neue Werke hinzu, die den Themen weitere Perspektiven hinzufügen. Außerdem sind am britischen Ausstellungshaus nun sechs Kunstschaffende aus dem Vereinigten Königreich zu sehen. Black Venus hat bis zum 24. September geöffnet.

Unter den teilnehmenden Kunstschaffenden befinden sich: Sonia Boyce, Widline Cadet, Shawanda Corbett, Renee Cox, Delphine Diallo, Ayana V Jackson, Zanele Muholi, Amber Pinkerton, Tabita Rezaire, Coreen Simpson, Lorna Simpson, Ming Smith, Maud Sulter, Kara Walker, Maxine Walker, Carrie Mae Weems, Alberta Whittle und Carla Williams.