Friedrich Kracht (1925-2007) war seit 1951 eng mit Dresden verbunden. Der in Bochum geborene Künstler studierte zunächst in Dortmund und Weimar, bevor er sich in Dresden niederließ. Nach Abschluss des Studiums 1953 vollzog sich ein Bruch in seiner Arbeit: Kracht ließ Porträts und figurative Darstellungen hinter sich und widmete sich, inspiriert von den Ideen des Bauhauses, ganz der Konkreten Kunst. In der DDR spielte sie eine untergeordnete Rolle, Kracht konnte aber vor allem ab den 1980ern auch an internationalen Ausstellungen teilnehmen und sich zu einer etablierten Stimme entwickeln. In diesem Jahr wäre er 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass ist vom 21. Juni bis zum 07. September im Leonhardi-Museum Dresden die Ausstellung Friedrich Kracht. Grafik, Malerei, Plastik zu sehen. Die Vernissage findet am 20. Juni mit einführenden Worten der Kunsthistorikerin Dr. Teresa Ende statt.
Gemeinsam mit Karl-Heinz Adler (1927-2018) gründet Kracht 1960 die Künstlergenossenschaft »Kunst am Bau«, um über diese einen Beitrag zum Aufbau einer neuen Gesellschaft zu leisten. Grafiker, Maler, Architekten und Bildhauer sollten hier gemeinsame Konzepte erarbeiten. In diesem Zusammenhang ist Kracht auch für die Gestaltung von Brunnen, beispielsweise am Neustädter Markt in Dresden, und von Spielplatzgeräten für Kinder bekannt, die in der DDR weite Verbreitung fanden. Mit Adler entwickelte Kracht auch Anfang der 1970er das Serielle Betonformsteinsystem: 12 vorgegebene in Beton gegossene Formen, die Quadrate und Kreiselemente vereinten, konnten auch vielfältige Weise kombiniert beispielsweise Wände ornamental gestalten. Ein Werkverzeichnis ihrer Arbeiten wurde 2023/2024 erarbeitet.