Malen für den Erhalt der Artenvielfalt

Wie der Tod jedes Lebewesens ist auch das Aussterben ganzer Arten Teil der Natur. Durch menschliches Handeln ist jedoch eine extrem hohe Anzahl von Tier-, Pilz- und Pflanzenarten bedroht, die den natürlichen Prozess bei Weitem übersteigt. In ihrer 2022 beendeten Werkserie Fading Life thematisiert die Künstlerin Elvira Flamm das durch den Menschen beschleunigte Artensterben. 40 Gemälde repräsentieren dabei die rund 40.000 als weltweit bedroht gelistete Arten. Die Tiere, Pflanzen und Pilze, in Acryl naturgetreu gemalt, werden in den Gemälden von verschiedenfarbigen Schleiern überdeckt. Die Farbe des Schleiers zeigt die Art, seine Breite den Grad der Bedrohung. Der Europäische Aal beispielsweise, im Bild oben gezeigt, ist durch Überfischung vom Aussterben bedroht, die Pflanze Crocus cyprius, Bild unten, gilt als gefährdet, vor allem bedroht durch Brände. Insgesamt zeigt Flamm in der Charity Art Gallery in Stockholm acht Arbeiten aus dieser Serie. Die Vernissage der Gruppenausstellung, in der auch Werke von Christin Farr und Krister Björklund zu sehen sind, findet am 14. November um 17 Uhr statt, anschließend läuft die Schau bis zum 27. November. 10 % jedes Verkaufs werden an den World Wide Fund For Nature (WWF) gespendet. Die Künstlerin selbst wird zusätzliche 20 % beisteuern.

Elvira Flamm ist eine äußerst vielseitige Künstlerin, die ihr Medium an das gewählte Thema anpasst und auch gerne mit ungewöhnlichen Materialien experimentiert. Stets setzt sie sich mit den Konflikten zwischen Natur und Kultur auseinander. Besonders beeinflusst haben ihre Arbeit die 16 Jahre, in denen sie in Suriname lebte. Diese Lebenserfahrungen eröffneten ihr neue Perspektiven auf das Leben. Flamms kreativer Prozess folgt keiner festgelegten Struktur: manche Arbeiten entstehen streng nach Konzept, andere auf spontane Weise. Die meisten ihrer Arbeiten sind Teil einer Serie. Neben Fading Life befasst sie sich beispielsweise mit den Problemen der Schnelllebigkeit von Medienbildern in Ikonen ohne Namen und erinnert in Leben an die Bedeutung selten beachteter Lebensformen wie Algen und Mikroorganismen.