Magenta als Raumkonzept(?)

Kirchenräume sind außergewöhnliche Orte – vor allem aufgrund ihrer an der Bedeutung, Gestaltung und Atmosphäre ausgerichteten Architektur. Die Lukaskirche in Dresden bietet nun eine wahre Besonderheit: Die Installation Five Sets of Magenta and Space, bestehend aus großen bemalten Messerschnitten, schafft einen neuen Raum und ungewohnte Abgrenzungen beziehungsweise Erweiterung innerhalb des Kirchenraumes, der in diesem Zusammenhang als Konstrukt neu gedacht wird. Die fünf Bilder des Künstlers Henning Haupt, in Öl auf Papier gemalt, sind jeweils aus vier bis zehn Teilen zusammengesetzt. Sie formen einen Innenraum in der Kirche, der von außen als weiße, fragile Papierwand zu sehen ist und die heutige Bedeutung und Bespielung der Kirche ergänzt und hinterfragt. Die Konstruktion ist eine weiterentwickelte Form einer Installation, die 2023 in Amherst, Massachusetts gezeigt wurde. In der Dresdner Lukaskirche ist Five Sets of Magenta and Space vom 15. Juni bis zum 03. Juli ausgestellt. Am 20. Juni, zur Langen Nacht der Wissenschaften, ist sie zusätzlich zu den üblichen Öffnungszeiten von 17 bis 23 Uhr zu sehen.

Der Künstler Henning Haupt widmet sich in seiner Arbeit dem Verhältnis von Farbräumen und dreidimensionalen, von Menschen konstruierten Räumen. Der studierte Architekt promovierte 2009 zum Doktor-Ingenieur an der Technischen Universität Braunschweig. Nach über zehn Jahren in den USA lebt er seit 2020 in Dresden, wo er die Professur für Gestaltungslehre an der Fakultät Architektur der Technischen Universität Dresden leitet. Seine Arbeit war in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen, unter anderem in New York und Miami. In den USA gibt es zudem mehrere großformatige Wandgemälde des Künstlers im öffentlichen Raum, unter anderem in Fort Lauderdale und Hollywood in Florida.

Öffnungszeiten der Lukaskirche
Die Kunstinstallation ist Mo-Fr von 10-15 Uhr (Di bis 18 Uhr), am 20. Juni zusätzlich von 17 bis 23 Uhr sowie am 29. Juni nach dem Gottesdienst zu besichtigen.